6.6.3 Summen, Produkte, Verkettungen
In diesem Abschnitt wollen wir nun das große Sortiment an elementaren Funktionen, die wir uns in diesem Modul erarbeitet haben, nutzen, um neue komplexere Funktionen aus den elementaren zu konsturieren. An verschiedenen Stellen im Verlauf dieses Moduls haben wir bereits Funktionen untersucht, deren Abbildungsvorschriften durch Summen- oder Produktbildung aus einfacheren Abbildungsvorschriften zusammengesetzt sind. Man kann natürlich auch Differenzen und unter bestimmten Umständen Quotienten von Abbildungsvorschriften bilden. Das folgende Beispiel stellt nochmal einige solche zusammengesetzte Funktionen zusammen.
Beispiel 6.6.4
- Die Funktionist die Summe aus der Identität (vgl. Abschnitt 6.2.3 Lineare Funktionen) und der Sinusfunktion (vgl. Abschnitt 6.5 Trigonometrische Funktionen). Sie besitzt den folgenden Graphen:
- Die Funktionist die Differenz aus der Standardparabel (vgl. Abschnitt 6.2.6 Monome) und der natürlichen Logarithmusfunktion (vgl. Abschnitt 6.4.4 Logarithmus). Sie besitzt den folgenden Graphen:
- Die Funktionist das Produkt aus der natürlichen Exponentialfunktion mit Abbildungsvorschrift (vgl. Abschnitt 6.4.3 Eulersche Funktion) und der Hyperbel mit Abbildungvorschrift (vgl. Abschnitt 6.2.8 Hyperbeln). Sie besitzt folgenden Graphen:
- Die Funktionist der Quotient aus der Cosinusfunktion (vgl. Abschnitt 6.5.3 Kosinus und Tangens) und dem Polynom zweiten Grades (vgl. Abschnitt 6.2.7 Polynome und ihre Nullstellen) mit der Abbildungsvorschrift . Sie besitzt folgenden Graphen:
Aufgabe 6.6.5
Finden Sie weitere Beispiele in diesem Modul für bereits behandelte elementare Funktionen, die mittels Summen-, Differenz-, Produkt- oder Quotientenbildung aus einfacheren elementaren Funktionen hervorgehen.
Zuletzt gibt es noch eine weitere Art, elementare Funktionen zu verknüpfen um neue Funktionen zu erhalten. Dies ist die sogenannte Verkettung oder Komposition von Funktionen.
Wir betrachten dazu einige Beispiele.
Beispiel 6.6.6
- Die Funktionenundlassen sich auf zweierlei Art verketten. Wir können die Funktion oder die Funktion bilden. Wir erhaltenalsoundalsoAnhand der Graphen sehen wir, dass dies zwei völlig unterschiedliche Funktionen sind. Es kommt also auf die Reihenfolge der Verkettung an.
- Bei zwei Funktionen wieundist allerdings auf die Definitionsbereiche bei der Verkettung zu achten. Denn wollen wir etwa die verkettete Funktion betrachten, so giltDa die Funktionswerte des Sinus aber auch negativ werden können, man aber in die Quadratwurzelfunktion nur nicht-negative Werte einsetzen darf, muss also der Definitionsbereich der Sinusfunktion entsprechend eingeschränkt werden, so dass sich nicht-negative Werte ergeben, zum Beispiel mittels . Wir erhalten also
Aufgabe 6.6.7
Gegeben sind die Funktionen
und
Bestimmen Sie die Verkettungen , , , , und . Schränken Sie dazu eventuell die Definitionsbereiche so ein, dass die Verkettung zulässig ist. Benutzen Sie jedoch für die verketteten Funktion stets die größtmöglichen Definitionsbereiche.