11.1.3 Bemerkungen zu den Rundungsvorgängen
Wie die folgenden Überlegungen und Beispiele zeigen, muss man beim Rechnen mit gerundeten Ergebnissen sehr kritisch sein. Man betrachte die Menge aller nicht negativen rellen Zahlen und führe auf der Menge die Multiplikation
über die Berechnungsvorschrift
ein. Anschaulich bedeutet dies, dass das Produkt berechnet wird, indem zunächst das gewöhnliche Produnkt berechnet wird und das Ergebnis dann auf zwei Nachkommastellen mathematisch gerundet wird.
Das Assoziativgesetz der Multiplikation gilt nicht mehr für die gerundete Multiplikation: Für die Zahlen , und gilt beispielsweise
Setzt man die Klammern um, so erhält man aber
Info 11.1.11
Da Taschenrechner (und Computer) stets mit gerundeten Ergebnissen rechnen, bedeutet dies, dass das Assoziativgesetz der Multiplikation auf Taschenrechnern nicht uneingeschränkt gültig ist.
Ebenso können falsche Ergebnisse durch ungeschicktes Runden entstehen: Dazu seien und . Dann gilt
Weiter gilt
Rundet man jetzt nach jeder durchgeführten Multiplikation auf Nachkommastellen, so erhält man wegen das völlig falsche Resultat
Info 11.1.12
Dies bedeutet für die Praxis, dass man grundsätzlich mit mindestens der doppelten Genauigkeit (in diesem Fall ein Synonym für Nachkommastellen) rechnen muss und erst das Endergebnis auf die vorgeschriebene Genauigkeit runden darf.